Nicht umsonst ist die norditalienische Region Piemont berühmt und beliebt für die sympathische Tradition der „Mangialonga“. Wie sollte man sonst ruhigen Gewissens die unzähligen Köstlichkeiten dieser Region genießen?! „Mangialonga“ heißt soviel wie „langes Essen“ und ist eine clevere Mischung aus Wandern und Essen!

Das Gute dabei ist, dass Ihr nicht in ein einziges Restaurant oder in nur eine Weinkellerei einkehrt, sondern gleich in mehrere. Den Weg von einer zur nächsten kulinarischen „Station“ legt Ihr zu Fuß zurück und könnt dann frisch und „gut verdaut“ weiterschlemmen.

Mit diesem Grundgedanken wollen wir Euch mitnehmen auf eine ganz spezielle „Mangialonga“, die das gesamte Gebiet von Piemont umfasst. Kommt mit auf unsere kulinarische Rundreise durch die Vielfältigkeit der piemontesischen Küche und Weingebiete.

Keine Angst – das Auto darf benutzt werden! 😉 Ganz im Gegenteil! Wir empfehlen die Anreise mit dem Auto. Denn im Weinparadies Piemont ist die Versuchung solch klangvoller Weine wie Barolo, Barbera, Dolcetto und Asti Spumante zu groß! Es wäre doch zu schade, kein weinseliges Souvenir mit nach Hause zu bringen!

Aber Ihr werdet trotzdem sehen: Das Piemont lädt Euch ein, das Auto vor Ort stehen zu lassen. Die Schönheit seiner Berge, Seen und Hügel will unmittelbar, mit der Nase an der frischen Luft, sprich wandernd oder adfahrend entdeckt werden. Wir zeigen Euch wo!

 

Kommt mit auf kulinarische Rundreise im Piemont!

Die Stationen:

  1. Domodossola – Masera – Menogno (Nördliches Piemont)
  2. Valmaira - Elva – Acceglio (Nordwesten)
  3. Langhe – Barolo – La Morra (Zentrum)
  4. Tanarotal – Garessio – Ormea (Südliches Piemont)

Los geht’s gleich hinter der Schweizer Grenze, zwischen den Alpen und dem traumhaften Lago Maggiore!

1. Dorf der Feinschmecker zwischen Schweizer Grenze & Lago Maggiore

Masera im Piemont

Masera ist ein entzückendes Bergdorf auf 400 Metern, nur 4 km von Domodossola entfernt. Man muss wirklichsagen, die Region am Lago Maggiore fällt ganz besonders für seine kulinarischen Besonderheiten auf: Feinschmecker und Gourmetköche aufgepasst!  Probiert unbedingt die leckeren Lebensmittel der benachbarten Bauernhöfe: Mortadella, Salami, Schinken, schmackhafte Bresaola aus Rindfleisch oder der berühmte Almkäse Fontina - all das ist hier von nebenan zu finden. Dazu genießt Du am besten einen piemontesischen Rotwein!

Wusstet Ihr, dass die Nebbiolo-Traube, die Basis des weltberühmten Barolo ist? In der Langa, die wir Euch weiter unten näher beschreiben, dürfen nur 11 Gemeinden ihren Wein aus der Nebbiolo-Traube, auch Barolo DOCG nennen. Die Exklusivität will bewahrt bleiben!

Hier im Tal von Domodossola, im Norden des zweitgrößten italienischen Sees, jedoch werdet Ihr einen Rotwein entdecken können, den man landläufig den „kleinen Bruder“ des Barolo nennt. Die Rede ist von Prunent, dem lokalen Rotwein, der hier im Ossola-Tal auf jedem Mittagstisch steht. Unglaublich, dass die Anbautradition dieser Rebsorte sogar bis auf das Jahr 1309 urkundlich belegt ist! Sein Vanille-Aroma und der blumige Charakter sind außergewöhnlich und es ist fast schade, dass dieser feinherbe Rote im Ausland kaum bekannt ist.

Ossola Tal im Piemont

Wenn Ihr im Ossola-Tal seid, schaut unbedingt in der Kellerei Cantine Garrone vorbei. Der Winzer ist ein Freund von unserer amavido-Mitarbeiterin Susa und führt Euch gerne durch die schönen Geschichten rund um seine Weinproduktion. Aus Liebe zu seinem Territorium hat Roberto Garrone nämlich auch ein Käsemuseum eingerichtet. Hier will er die antike Tradition der Gemeinschaftskäserei erzählen, wo die Almhirten seit Jahrhunderten ihre Milch gemeinsam abgaben, um solidarisch Käse zu produzieren. Das sind Geschichten, die wir von amavido lieben!

Kein Wunder, dass die Wiege der Slow-food-Bewegung in Piemont steht! Naturbelassenheit und Nachhaltigkeit ist hier ein köstliches „Muss“!

2. Die Perle des Valle Maira-Tals: Valmaira - Elva – Acceglio

Das Outdoor-Paradies im Maira Tal

Entlegene, enge Täler, Orte der Stille und uralter Geschichten – das ist das Piemont, das sich Euch hier präsentiert!

Wer hier Urlaub macht, liebt die innere Reise genauso wie die Äußere!  Unsere kulinarische Entdeckungsreise, weiterhin auf den Spuren des piemontesischen Käsereihandwerks, bringt uns in das alpine Valle Maira. Genauer gesagt, nach Elva, einem nahezu unberührten Bergdorf, das von einer unglaublichen Ruhe der Natur bestimmt ist. Die Moderne scheint dieses Dorf, zumindest äußerlich, noch nicht erreicht zu haben…

Toma d’Elva - „So ein Käse!“

Habt Ihr schon mal gesehen, wie Alpenkäse hergestellt wird? Kommt mit auf die hohen Weiden über dem Tal! Hier wird der berühmte piemontesische Toma noch genauso hergestellt wie vor Jahrhunderten! Das Tolle bei Eurer „mangialonga“ durch das Piemont ist entspannter Genuss und Bewegung! Also keine Mühe vortäuschen und „auf, auf“ 😉 zu den lieben Almkühen, die Euch nach Eurem Aufstieg bei einer piemontesischen Brotzeit mit Toma Käse an der frischen Bergluft Gesellschaft leisten.

Toma di Elva - Käsespezialität im Piemont

Was heißt eigentlich „Toma“?

In Piemonte ist das eigentlich nur der Name für die runde Form. Es gibt viele Varianten von frisch und mild bis gereift und würzig, von Kuh-oder auch Schafsmilch, je nachdem wie Ihr es gerne hättet. Hier oberhalb von Elva ist der “Toma di Elva” oder auch “Caso di Elva” immer ein gut gereifter Käse, der ausschließlich aus der Milch reinrassig-piemontesischer Kühe hergestellt wird. Er wird heute nur noch in der Molkerei von Elva „Caseificio Cooperativo Elvese“ produziert. Nach der Reifung, die von einem Monat bis zu mehreren Jahren dauern kann, entwickelt der Käse einen edlen Blauschimmel auf der Kruste. Vom Feinsten!

Wenn Ihr in Elva wohnt, empfehlen wir eine Trekkingtour in Richtung französische Grenze. Ihr fahrt das Maira Tal am Fluss entlang, bis Ihr in das letzte italienische Bergdorf Acceglio vor der französischen Grenze gelangt. Hier erwartet Euch ein alpines Trekkinggebiet, das Euch den Atem rauben wird! Bei Panoramawanderungen mit den Gipfeln des Croce Provenzale (2.402 m) und des  Rocca Castello (2.451 m) vor den Augen, braucht Ihr nichts weiter zum glücklich sein! – Es sei denn ein kräftigendes Picknick mit frischem Brot und gutem Toma-Bergkäse! 😉

Nach so viel Käse, erwartet Euch die nächste Etappe Eurer kulinarischen Rundreise, weiter südlich.

 

3. Willkommen im Herzen des piemontesischen Weins – der Langhe!

Langa – wie die Piemonteser sagen, ist ein historisches Gebiet, das aussieht wie ein wogendes Hügelmeer. Zwischen Cuneo und Asti entwickelt sich diese sagenhafte Naturlandschaft, die aufgrund ihrer Schönheit 2014 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt wurde. Hier seid Ihr im Mutterland der „mangialonga“-Tradition, da die Langhe von vielen kleinen Wohnorten geprägt ist, die man wandernd, Fahrrad fahrend und natürlich essend und Wein trinkend erschließen sollte! Kommt mit! Hier geht’s los!

Weinwanderung in La Morra

Die fröhlichen Weinwanderer der mangialonga in den Langhe gehen schon in die 33. Edition. Bei Eurem gastronomischen Spaziergang auf den Wegen des Barolo-Gebietes probiert Ihr typische Gerichte und exzellente Langa-Weine. Appetit bekommen?!

Die ganze Welt kommt zum Schlemmen in die Langa! Hier nur ein kleiner Auszug aus dem „langheroler“ Festmenü, das hier jeden Tag gilt: 😉

 „Wenn Ihr in Piemont anfangt die Vorspeisen zu probieren“, sagt unsere amavido-Mitarbeiterin Susa, seit 10 Jahren an der Seite ihres piemontesischen Mannes, „dann wird es ein langes Essen! – Molto „mangialonga“! Das traditionelle piemontesische Menü sieht 3-10 kleine Antipasti vor!!

Schnallt Euch an und los geht’s! (Keine Bange für den Hosenbund! Denkt immer an die tollen Fahrradtouren durch die Langa-Hügel, die morgen Pflichtprogramm werden… Aber erst morgen! 😉

Antipasti – Ohne vitello tonnè geht gar nichts – dicht gefolgt von Ofenflan oder piemontesischem Tartar. Wie wär’s noch mit etwas „Pan fritto“?

Ravioli al Plin

Beim ersten Gang gibt’s kategorisch selbstgemachte Pasta. Und an den fantastischen „Tajarin“ kommt man einfach nicht vorbei: Das sind ganz feine Tagliolini, die mit Ragù serviert werden. Oder doch lieber fleisch-gefüllte Ravioli al plin?!

Nicht lange nachdenken, weiteressen! Sehr zu empfehlen sind in der Langa die Rinderbraten „Brasato in Rotwein“ als zweiter Gang. Gerne begleitet von Barolo!

Wer dann noch kann, darf sich den typisch piemontesischen Schoko-Amarettini-Pudding „Bunet“ nicht entgehen lassen! Oder vielleicht doch lieber eine Eistorte mit Kastanien?!

Bis Ihr Euch entschieden habt, helfen die guten Weine weiter.

In La Morra seid Ihr mitten im Herzstück der 11 Barolo-Gemeinden. Von den großartigen Roten Barolo, über Barbera, Barbaresco, Dolcetto bis hin zu den Weißweinen Roero Arneis, könnt Ihr in der Langa in Weingenuss nur so schwelgen!

 

4. Angekommen im Süden von Piemont: Tanaro Tal – Garessio – Ormea

Habt Ihr nach dem ziemlich bekannten Schlemmerland Langa vielleicht Lust, mal ein unbekannteres, aber nicht weniger schönes Stück Piemonte zu entdecken?

Da wo die Alta Langa in Richtung Süden langsam waldiger wird, beginnt das Tanaro Tal, das Euch in Richtung Seealpen und Ligurien und schließlich hinter einem Pass von zirka 900 Höhenmetern an die Palmenriviera bringt.

Macht aber nicht denselben Fehler, wie die vielen Turineser, die am Wochenende ans Ligurische Meer fahren und nicht im Val Tanaro Halt machen! Hier im südlichsten Zipfel von Piemont wartet ein echtes Juwel darauf, mehr entdeckt zu werden. Die Rede ist von Garessio – einem der „Schönsten Borghi Italiens“! (vielleicht habt Ihr Susas Video darüber bereits gesehen… wenn nicht, findet Ihr hier das amavido Video mit Susa und Davide auf Youtube)

Über 1000 Jahre alt, wunderschön, aber nicht vom Tourismus beachtet, bietet der Ort Garessio ein wahres Outdoor-Paradies. Die umliegenden „Alpi Marittimi“ können mit dem Mountainbike, zu Fuß oder zu Pferde erobert werden. Oben angelangt erblickt Ihr die gesamte ligurische Küste bis hin nach Genua und bei klaren Luftverhältnissen auch das 200 Kilometer entfernte Korsika. Von hier aus starten die Trekking- und Mountainbike-Touren auf der „Alta Via“, die auf einem Höhenweg von Frankreich bis in die Toskana führt.

Borgo antico di Garessio

Wo macht Ihr hier Eure piemontesische „mangialonga“-Tour weiter, fragt Ihr?!

Ganz einfach! Ganz im amavido-Stil gibt es in Garessio und auch im nahen Ormea, junge Menschen, die alles dransetzen, ihren Ort im Nachhaltigkeitstourismus der kleinen Dörfer nach vorne zu bringen und motivierte Gastgeber und Restaurantbesitzer sind. Also, nichts wie hin! Zu Marco, nach Ormea, zum Beispiel. Bei ihm könnt Ihr sogar einen Koch- und Weinkurs machen oder zu Davide, der das historische Hotel „Ponte Rosa“ wiedereröffnet hat, um seinen Borgo ausländischen Gästen zugänglich zu machen.

Lasst Euch im Val Tanaro verwöhnen mit der noch-piemontesischen, aber schon-ein-bisschen-ligurischen-Meeresküche! Habt Ihr schon mal von „Bagna Cauda“ gehört? Das ist ein toller Tipp für Euren nächsten Party-Dipp! – Eine Sardellensoße mit frischem Olivenöl und viiiel Knoblauch.

Wie gut, dass Eure piemontesische „mangialonga“ Euch nach dem knoblauchlastigen köstlichen Essen, immer wieder an die frische Luft bringt! 😉

Ist das nicht eine tolle Mischung – „Outdoor-and-In-mouth“ im Piemont?! 

Wenn Ihr auf den Geschmack gekommen seid, könnt Ihr uns gerne eine Anfrage für Eure persönliche Reise im Piemont senden. Wir können Euch dieses kulinarische Abenteuer sehr empfehlen.

 

KULINARISCHE RUNDREISE PIEMONT - ANFRAGE

 



 
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Written by Susanne Trumm
Susanne ist in Montabaur, Rheinland-Pfalz geboren und hat in Köln Germanistik, Italienische Romanistik & Politikwissenschaft studiert. Nach einigen Sprach- und Studienaufenthalten in Florenz ist sie 2002 nach Italien ausgewandert. Jahrelange Berufs- und Lebenserfahrungen als Deutschlehrerin & Übersetzerin südlich von Rom und in Verona haben sie letztendlich 2011 nach Salea d'Albenga in Ligurien geführt. Hier lebt sie mit ihrem piemontesischen Mann, der den schönsten Beruf der Welt hat. Die beiden haben sich genau deshalb kennengelernt: Bei der Weinmesse "VinItaly" in Verona, wo sie als Übersetzerin und er als Winzer arbeitete. Eine deutsch-italienische Geschichte, die Freude macht, weitererzählt zu werden ...