Der wohl schönste Arbeitsteil als travel Expertin bei amavido und als selbständige Ferienhausvermittlerin bei Urlaub an der Stiefelspitze ist das Recherchieren vor Ort. Gastgeber besuchen, Unterkünfte begutachten, spannende neue Aktivitäten akquirieren –  all das ist bei uns echte Handarbeit – deshalb spricht man auch von „tailormade travel“. Wie daraus eine Weihnachtsgeschichte für zwei wunderbare Hundewelpen wurde, lest Ihr in diesem Artikel..

Klar, 2020 war echt eine Herausforderung! Aber wir in unserem Team glauben fest an ein Danach und dafür habe ich 2020 drei Recherchereisen in meine absolute Lieblingsregion und Wahlheimat Kalabrien in Süditalien unternommen. Kalabrien ist nach wie vor eine der unbekannteren Regionen Italiens, wild und authentisch, mit sagenhaft schönen Landstrichen, unberührter Natur, Wäldern, Seen, und natürlich unendlich viel Strand und Meer. Kalabrien ist aber auch ein Ort, wo mir persönlich das Glück sozusagen vor die Füße fällt. Hier ist meine ganz besondere Weihnachtsgeschichte für Euch!

Ende Oktober war ich also nochmal kurz vor dem nächsten Lockdown in Kalabrien unterwegs. Auf dem Weg von der Ionischen Küste an die Tyrrhenische hatte ich mich für die längere und sehr kurvenreiche Strecke mitten durch die schönen Wälder bei Serra San Bruno entschieden. Nach vielen Terminen wollte ich einfach ein wenig Landschaft genießen, aber dann kam es ganz anders.

Ich fuhr mitten im Wald auf einer kleinen Straße und da waren sie: zwei zuckersüße ausgesetzte Hundewelpen. Weit und breit sonst nichts. Nur diese zwei kleinen Kreaturen und ich. Wer jetzt Fingerhebend auf den Süden Europas schimpft, die immer noch das Tierschutzproblem nicht in den Griff bekommt, sei sachte an die vielen Tiere, die nach wie vor auch bei uns in Tierheimen sitzen, erinnert.

Mir war auf jeden Fall klar, dass ich nicht ohne die beiden weiterfahren würde. Hört sich simpel an, war es aber so gar nicht. Nach stundenlangen vergeblichen Versuchen, die beiden einzufangen, kam endlich der alles entscheidende Rat einer befreundeten Tiertrainerin und das erste Wunder geschah: Beide Hunde endlich im Auto bei mir!

Im Wald von Serra San Bruno - jöh!!

Endlich! Beide sicher im Auto

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Haken: Ich musste bereits am Tag danach wieder nach Deutschland zurück. Wohin mit den süßen Fellnasen? Ohne Impfungen und Pass konnte ich sie nicht mitnehmen. Ein bisschen wie in einer verfrühten Weihnachtsgeschichte war ich also fortan auf der Suche nach einem „Quartier“ für die beiden und das Glück war auf meiner und der Hundeseite.

So schön….

nicht nur für Hundewelpen

guckt mal die blaue Wanne…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Antonia und Philipp, Freunde mit einem großen Herz für Tiere, boten sich spontan an, die beiden zuckersüßen Welpen bei sich übergangsmäßig auf ihrem Traumgrundstück am Capo Vaticano in Kalabrien aufzunehmen. Aus der Ferne konnte ich sehen, wie die beiden jeden Tag selbstsicherer, wohlgenährter und größer wurden. Sie wurden geimpft, gechippt und bekamen einen Reisepass.

In der Zwischenzeit suchte ich nach einem passenden Zuhause für die beiden Hunde in meiner Nähe in Freiburg und Umgebung. Es gab einige Interessenten, aber die Auswahl war nicht einfach. Die Hunde – das stand fest – waren Mischlinge mit einem Anteil Marremano: sehr große, stattliche Hütehunde. Kein Hund für eine Wohnung in der Stadt! Aber auch hier hatte ich Glück und für das Weibchen fand ich schnell eine passende Familie: Michael mit seiner sympathischen, älteren Mutter Hannelore mit großem Haus und Grundstück und Leidenschaft für Natur. Nur für den Rüden scheiterten alle Versuche, ein passendes Zuhause zu finden.

…inzwischen zwei blütenweiße Hunde…

Aber die Hunde sollten Anfang Dezember nach Deutschland reisen. Wieder Glück: Michael bat mir an, auch den Rüden übergangsweise bei sich aufzunehmen.

Mit Hilfe von Serena (Lega del Cane di Soverato), die sich in Kalabrien seit Jahren leidenschaftlich für ausgesetzte Hunde einsetzt, fand ich auch das Transportunternehmen Corda Viventis. Am 04.12.2020 konnten die beiden Welpen nachmittags in den eigens für Tiertransporte ausgestatteten Transporter mit vielen anderen Hunden aus ganz Italien einsteigen und einmal den Stiefel Italiens hochfahren. Was für ein Abenteuer! Ich konnte nachts kaum schlafen vor Aufregung, ob das alles klappen würde!

Happy end!

 

Am 05.12. mitten in der Nacht fuhren Michael und ich nach Leonberg, wo wir die beiden Hunde entgegen nehmen konnten. Da waren sie dann 18 Stunden von Kalabrien unterwegs. Alles hat pünktlich und reibungslos geklappt. Die beiden waren erschöpft, aber wohlbehalten! Welch ein Wunder, die beiden Fellnasen wieder in meinen Armen halten zu können. Ich glaube, sie haben mich erkannt! Und bei Michael und Hannelore in Freiburg fühlten sich beide dann sofort wohl und zu Hause und Gera, das kleine Weibchen, wurde liebevoll aufgenommen und auch für ihr Brüderchen wurde großzügig gesorgt!

Sind sie nicht zuckersüß?

Michael der Hundeliebhaber!

 

 

 

 

 

 

 

 

Kaum waren wir in Freiburg angekommen, erreichte mich folgende Nachricht: „Unsere Nachbarin hat uns von den Hunden aus Italien erzählt. Wir würden sie gerne anschauen!“ Uli und Coco mit ihren beiden Kindern Luca und Larisa kamen also direkt am Tag darauf den kleinen Rüden anschauen und es war Liebe auf den ersten Blick!  Sie wohnen wunderschön auf einem Hof mit Schafen, Eseln, Ziegen, einer älteren Hündin und Katzen am Pfeiferberg!

Und so geschah ein weiteres Weihnachtswunder: der Rüde hatte innerhalb von 24 Stunden in Freiburg Kappel ein Zuhause gefunden und eine weitere Familie hat ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk bekommen! Nun kann Bobby, so heißt er inzwischen, im Frühjahr bei Eselswanderungen am Pfeiferberg spazieren gehen! Ihr könnt ihn ja mal besuchen kommen! Eselwanderungen am Pfeiferberg, Freiburg

Echt!? Mein neues Zuhause?

Eines ist jedoch sicher: Ich habe dieses Jahr das schönste Weihnachtsgeschenk schon bekommen!

Wollt Ihr mehr wissen über die Heimat von Gera und Bobby? Dann fahrt mit uns nach Kalabrien! Ganz in der Nähe vom Fundort zum Beispiel könnt Ihr hier Urlaub machen Urlaub auf dem Agriturismo. Wunderschön zum Wandern ist es hier: Ferienwohnung in Pentedattilo, Aspromonte oder im Hotel und Gourmet Restaurant in der Sila. Doch lieber ans Meer? Direkt am Strand seid Ihr hier: Wohnung am Meer, Tropea

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Written by Katrin Wosnitzka
Katrin Wosnitzka ist unsere Expertin für die Stiefelspitze Italiens. Nach ihrem Studium (Hochschule für Bildende Künste) hat sie 7 Jahre im Kunstverein Braunschweig als Projektassistentin Ausstellungen zur Internationalen Kunst der Gegenwart organisiert. Aber die Liebe zu Süditalien war größer und 2006 ist sie nach Tropea in Kalabrien ausgewandert, wo sie mit ihrem kalabresischen Mann, zwei Töchtern und einigen geretteten Straßentieren bis 2013 gelebt hat. Im Anschluss folgten 5 spannende Jahre in der Hauptstadt Italiens: Rom. Seit 2018 lebt sie mit ihrer Familie in Freiburg, sehnt sich nach Italien und kann sich daher keinen besseren Job als bei Amavido vorstellen. Bei Amavido berät sie Gäste bei ihren Wünschen für ihre Italienreisen und schreibt den ein oder anderen Artikel für das Amavido Magazin